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08.10.2025: Zwar kein wirklich „rundes“ Jubiläum, aber auf Grund der Seltenheit hat sich dieses Schild sicher einen Beitrag in den „News“ verdient: Höllbräu Salzburg, klein aber fein! Jahrzehntelang wurde spekuliert, dass es vom erstmals 1423 urkundlich erwähnten Höllbräu in der Judengasse 15 doch eigentlich ein Werbeschild geben muss. Und jetzt endlich ist der Nachweis gelungen!
1871 erwarb Engelbert Schrems gemeinsam mit seiner Gattin Maria die Brauerei für 46.000 Gulden von Josef Brodmann und nach seinem Tod 1892 steigerte die Witwe die Jahresproduktion von Anfangs 3.200 HL im Jahr 1870 auf 19.224 HL im Jahr 1900. Nach Rückschlägen durch die Wirren des 1. Weltkrieges betrug die Produktion 1920 nur mehr 5.275 HL und Josef Schrems – Brauereibesitzer ab 1902 - entschloss sich bereits 1919 zum Verkauf der Brauerei. Nachdem sich jedoch kein Käufer fand, musste kurz vor dem 500-jährigen Firmenjubiläum 1922 der Betrieb eingestellt werden.
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04.08.2025: Diesmal ein noch nicht publiziertes einzigartiges Bierschild aus der Zeit um 1910 als Bierflaschen bereits mit dem Patent-Hebelverschluss mit Porzellankopf anstatt eines Korkens verschlossen wurden. Hergestellt von Heyne & Schreiber in Dresden (erlangten 1892 das „Patent zur Herstellung hochgeprägter und farbig gemusterter Blechplacate“) wirbt es farbenfroh für das Flaschenbier der Hubertus-Brauerei in Laa an der Thaya. Das Markenzeichen der Brauerei – der „Hubertus-Hirsch“ - ist umgeben von Medaillen aus Gold und Silber welche die gute Qualität des Gerstensaftes aus Laa belegen.
Der Stadt Laa wurde bereits 1454 das begehrte Braurecht verliehen und von den Stadtvätern fast 400 Jahre lang immer wieder weiterverpachtet, bis schließlich 1847 auf Grund wirtschaftlicher Schwierigkeiten die Brauerei zum Verkauf angeboten wurde. Nachdem sich kein Käufer fand, erwarb der Bürgermeister von Laa Herr Anton Kühtreiber (* 1810 und + 1908 im 98. Lebensjahr!) sowohl das Braurecht als auch die Brauerei. Diese ist heute noch im Besitz der Familie Kühtreiber.
Ein Highlight der österreichischen Bierwerbung und ein Hingucker sondergleichen!
Artikel: 89

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06.03.2025:"Chocolade Manner Wien": Der Kaufmann Josef Manner (*26.Juli 1865 in Wien) erwarb am 1. März 1890 einen kleinen Betrieb in Wien-Margareten, in dem er Schokoladetafeln, Figurenschokolade, später auch Zuckerwaren und Nougatmassen produzierte. Das Unternehmen firmierte ab dem Jahre 1890 unter der Bezeichnung "Chocoladenfabrik Josef Manner". In Erinnerung an sein allererstes Geschäft direkt am Stephansplatz wurde die Stephanskirche bereits 1889 als Markenzeichen auserkoren (nach einem Entwurf von Josef Diltsch, *04.02.1863 in Scheibbs, Maler und Lithograph). Die Erfindung von "Manner's Neapolitaner Schnitten No. 293" (erstmals 1898 im Sortimentsverzeichnis) sicherte den Aufschwung der Firma zum führenden Süßwarenproduzenten der Donaumonarchie.
Fast auf den Tag genau 135 Jahre nach der Firmengründung präsentieren wir eine absolute Rarität: Das "Manner-Steffl-Logo", produziert von Bruchsteiner&Sohn, Wien, wohl nach 1904, zeigt in bravouröser Detailverliebtheit den Stephansdom, am Platz davor finden sich einige Kutschen, mehrere Pferde-Omnibusse, einige Radfahrer. Das Sujet zeigt auch eine Zeitenwende: Erste Automobile werden sichtbar, am linken unteren Bildrand versucht ein k.u.k Sicherheitswachebeamter – symbolträchtig - einen Wagen anzuhalten- vergebens, in den nächsten Jahren werden Automobile alle anderen Fahrzeuge aus dem Wiener Stadtbild verdrängen - bereits im Jahre 1910 sind in der Bundeshauptstadt 3.285 motorbetriebene Vehikel registriert. Kaiser Franz Joseph I liegt mit seiner Einschätzung des aufkeimenden Automobilismus arg daneben ("....wird auch wieder abkommen").
Ein Meisterwerk, eine Ikone österreichischer Reklameschilder!
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16.01.2025: „Gerson Boehm & Rosenthal“: Der nächste äußerst beeindruckende Neuzugang in der Sparte Automobiliana/Betriebsstoffe). Josef Rosenthal war einer der Pioniere des Automobilismus in Österreich und Ungarn. Bald nach Beginn der „automobilistischen Bewegung“ wurde Rosenthal Alleininhaber der bekannten Firma Gerson Boehm & Rosenthal in Wien.
Von der großen Bedeutung dieser Bewegung überzeugt, widmete er sich in der Hauptsache der Vergasertechnik, der Benzin- und der Ölindustrie. Im Jahre 1899 trat er mit dem „Oesterreichischen Automobil-Club“ in Verbindung, mit dem er ein Monopol für die Errichtung von Benzinstationen in Österreich-Ungarn vereinbarte. Diese Stationen führten den Titel „Offizielle Benzin- und Oelstationen des Oesterreichischen Automobil-Clubs und des Ungarischen Automobilclubs, errichtet von Gerson Boehm & Rosenthal, Wien XX“.
Auf Grund seiner immensen Popularität und seines visionären Unternehmergeistes wurde ihm der (inoffizielle!) Titel „Benzin-Amme“ verliehen. Am 27.01.1934 starb Josef Rosenthal im Alter von 75 Jahren in Wien.
Ein wunderbares Blechschild aus der Frühzeit des Automobilismus in Österreich-Ungarn, nunmehr haben wir schon 3 Blechschilder dieses Unternehmens online!
Artikel: 87

